Dr. Claudia Max

Meine Erfolgsfaktoren: Authentisch sein und etwas wagen!

Welcher Ihrer Karriereschritte oder Erfolgsfaktoren waren für Ihre Karriere ausschlaggebend?

„Spaß daran haben, was man macht“: Ich habe mich oft von dem leiten lassen, was mir wirklich Spaß macht. Nicht jeder Tag ist rosig, wenn einem aber die Arbeit Spaß macht, ist man einfach besser und muss viel weniger Energie aufwenden.
„Hart arbeiten und immer dazulernen“: Beraterin bei McKinsey zu sein ist eine gute Schule, auch weil man ins kalte Wasser geworfen wird. So konnte ich schon mit 24 als Zuhörerin an Vorstandssitzungen teilnehmen und durch Beobachtung lernen. Ich musste mich früh in einem dynamischen Umfeld anstrengen und mich zeigen. Hier habe ich auch die Versicherungsbranche während meiner Projekte kennengelernt und schnell gemerkt, dass die Versicherungswirtschaft ein spannendes Umfeld ist.

„Planen, aber auch sich auf Chancen einlassen“: Ich habe immer versucht, die nächsten drei bis fünf Jahre zumindest grob zu planen, um sich für die nächsten Entwicklungsschritte die entsprechenden Skills und Erfahrung aufzubauen. Dennoch kam die Chance zum nächsten Schritt meiner Karriere für mich überraschend. Ein Headhunter hat mich auf die Position als Leiterin Vertriebssteuerung mit viel operativer Verantwortung bei der Zurich Gruppe Deutschland angesprochen – ein Versicherer, für den ich vorher nie als Berater gearbeitet hatte. Die Rolle als Chief Underwriting Officer im Vorstand hatte ich ebenso wenig vorausgeplant. Diese Chance hat sich aufgetan und nun bin ich seit knapp 1 Jahr in der Rolle.

„Man muss mutig sein und etwas wagen“: Es war nicht nur beruflich ein großer Sprung nach 10 Jahren Beratung in den Konzern. Ich habe auch mein Leben in München aufgegeben und bin nach Köln gezogen als ich nach 10 Jahren McKinsey zur Zurich gewechselt bin.
„Die wichtige Rolle von Mentoren und Sponsoren“: Ein weiterer Faktor sind sicherlich die richtigen Personen, die dich supporten, Mentor:innen und Sponsor:innen. Natürlich muss man viel leisten, man bekommt das nicht geschenkt, aber ohne Unterstützung klappt es nicht.

Welche Führungsphilosophie steht hinter Ihrem Handeln?

Empathie ist wichtig. Transparenz und offenes Feedback in einem wertschätzenden Rahmen sind für mich ebenso entscheidend. Dann passen auch Vertrauens- und Leistungskultur gut zusammen und sind kein Widerspruch. Ich glaube, es ist wichtig herauszufinden, was den einzelnen Menschen motiviert und dann auch das Umfeld zu schaffen, in dem er bzw. sie gut arbeiten kann. Man kann den besten Mitarbeitenden im falschen Rahmen komplett verbrennen bzw. ineffizient machen. Und ich glaube, dieses Verständnis, was den einzelnen eigentlich antreibt, um dann seinen Managementstil daran auszurichten, ist entscheidend. Man darf im Tagesgeschäft und bei aller Fokussierung auf das Endprodukt den Menschen nie vergessen und muss sich selbst auch immer wieder dahingehend kritisch hinterfragen.

Wenn Sie rückblickend auf Ihre Karriere schauen: Würden Sie etwas anders machen?

Ja, garantiert habe ich Fehler gemacht. Im Zweifel denke ich aber, es hat mich ja dahin gebracht, wo ich jetzt bin. Und daher würde ich auch nicht so viel anders machen. Und planen kann man dann doch nicht alles. Es hätte auch ganz anders kommen können. Eigentlich wollte ich irgendwann einmal Physik studieren. Am besten macht man sich dabei nicht so viele Gedanken um sich selbst, sondern bleibt authentisch. Wenn man andere kopiert, verstellt man sich dauerhaft. Das kann nicht funktionieren.

Interviewt von: Katja Coimbra, Jobcenter Köln I Vanessa Kinski, Kliniken der Stadt Köln

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