Dein Zitat ist „Wenn ich den Mond will, hole ich ihn runter“, wie drückt sich dieses Motto aus?
Das ist ein Frida-Kahlo-Zitat, das mich sehr inspiriert. Es steht dafür, dass ich mich von scheinbar Unerreichbarem nicht abschrecken lasse.
Wenn ich etwas eigentlich Unerreichbares möchte oder etwas, wovon ich befürchtete, dass es unerreichbar ist, versuche ich trotzdem den Weg zu gehen, mich von Rückschlägen nicht zurückwerfen zu lassen und dieses Ziel im Fokus zu behalten.
Mit der Zeit habe ich gelernt, dass nicht alles sofort geht. Manchmal braucht es Umwege oder Geduld – wie bei gesellschaftlichen Themen, die erst reifen müssen. Erfahrung hilft, gelassener zu werden. Nicht immer mit dem Kopf durch die Wand.
Das Thema Kind und Karriere wird teilweise immer noch als entweder oder betrachtet. Was würdest du Frauen sagen, die mit einer solchen Aussage konfrontiert werden?
Für mich nicht. Aber es kostet Kraft, Zeit und Organisation. Ich hatte das Glück, einen Partner zu haben, der mich unterstützt hat, plus Familie und ein gutes Betreuungsnetz. Ich habe immer Vollzeit gearbeitet – weil Teilzeit für mich bedeutete: gleiche Arbeit, weniger Geld, mehr Stress. Wichtig ist: Man braucht einen Plan A, B, C – und die Bereitschaft, auch mal zurückzustecken. Es ist machbar, aber nicht umsonst. Und: Oft kam der meiste Gegenwind nicht von Männern, sondern von anderen Frauen.
Was braucht es deiner Meinung nach zukünftig noch, um Frauen zu fördern und in Spitzenpositionen zu bringen?
Kein Zwang, sondern Selbstbewusstsein. Frauen müssen sich mehr zutrauen, sichtbarer werden und sich gegenseitig stärken. Ich bin keine Freundin von Quoten, aber wenn’s hilft, ist es okay. Wichtig ist, zu wissen, was man will – und bereit zu sein, den Preis zu zahlen. Karriere geht nur mit Mut, Klarheit und manchmal auch mit Spielregeln, die Machtstrukturen mit sich bringen. Mentoring hilft, aber die Entscheidung muss von innen kommen: „Ich will das wirklich.“