Rita Markus-Schmitz

Lassen Sie sich durch nichts von Ihrem Weg abbringen!

Frau Markus-Schmitz, was hat maßgeblich zu Ihrer Karriere beigetragen?

Fachkompetenz ist natürlich eine Grundvoraussetzung. Darüber hinaus ist eine theoretische Qualifikation hilfreich. Es geht auch manchmal ohne, aber dann wird es ungleich schwieriger und der Karriereweg dauert ggf. länger. Außerdem ist es unverzichtbar, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Viel Netzwerken hilft hier ungemein. Und mir hat es geholfen, meine Chefs positiv zu überraschen: heben Sie sich vom Mainstream ab. Ich habe oft länger gearbeitet, viel Eigenverantwortung und Engagement gezeigt und mich ins Zeug gelegt. Solches Selbstmarketing fällt auf und man macht damit auf sich aufmerksam.

Darüber hinaus finde ich Empathie überaus wichtig. Diese Fähigkeit ist uns Frauen ja oftmals in die Wiege gelegt. Das sollten wir unbedingt nutzen. Um beispielsweise in Meetings zwischen den Zeilen zu lesen; die unausgesprochenen Worte zu hören und darauf zu reagieren. Damit verschaffe ich mir Autorität und man hört mir zu. Und viel für’s Team tun. Einfach mit dem Herzen dabei sein.

Zu guter Letzt habe ich mich auf meine Stärken besonnen. Fehlende Skills kann man sich auch prima über Mitarbeiter ins Boot holen. Man muss nicht alles selbst können. Ich arbeite lieber an meinen Stärken und versuche auch meine Mitarbeiter hierzu zu motivieren.

Welche Stolpersteine gab es in Ihrer Karriere?

Der größte Stolperstein oder eher die größte Herausforderung in meiner Karriere war definitiv das Übereinbringen meiner Führungsposition mit der Geburt meines Sohnes. Als ich vor 13 Jahren – damals war ich Bereichsleiterin – schwanger wurde, fragte mein Chef mich als erstes, was ich denn nun wolle: Kind oder Karriere? Ich wollte aber immer schon beides und konnte nicht akzeptieren, dass ich mich entscheiden sollte. Ich hatte Gott sei Dank tollen Support durch meinen Mann und meine Familie, so dass ich schnell wieder arbeiten gehen konnte. Auch mein Arbeitgeber hat mich sehr gut unterstützt. Heutzutage ist das etwas leichter. Auch viele Männer nehmen mittlerweile anteilig Elternzeit, so dass die Frauen schnell wieder in den Job zurück können.

So oder so funktioniert das aber nur, wenn sich alle einig sind und jeder Kompromisse eingeht. Man muss einfach bereit sein auch einmal auf etwas zu verzichten und sich jeden Tag gut organisieren.

Was war Ihre glücklichste Entscheidung?

Bei all der Freude im Job sind meine Familie und mein Sohn mein größter Erfolg und meine glücklichste Entscheidung war definitiv Mutter zu werden.

Interviewt von: Nicole Kral, Delvag I Jennifer Heydmann, Diözesan-Caritasverband
Rita Markus-Schmitz
Regionalvorständin Direktion Rhein-Erft I Kreissparkasse Köln