Welche wertvollen Stärken bzw. Qualitäten bringen Frauen in Führungskreise ein?
Ich beobachte, dass Frauen in der Führung dazu tendieren eher Beziehungen auf Augenhöhe zu schaffen. Sie beziehen Mitarbeitende häufiger in Entscheidungen mit ein und können so ihr Team oft besser mitnehmen. Diese große Stärke wird ihnen mitunter aber als Schwäche ausgelegt, da sie in der Außenwahrnehmung eher den Teamerfolg als die eigene Sichtbarkeit in den Vordergrund stellen. Hier muss bei allen Stakeholdern ein Umdenken erfolgen, denn die Gretchenfrage „Müssen Frauen sein wie Männer“ kann man klar mit Nein beantworten. Leider stoßen wir bei dem Thema aktuell aber noch an die Grenzen der bestehenden Strukturen. Je häufiger und intensiver diese Themen aktiv angesprochen werden, desto eher können diese Strukturen aufgebrochen werden.
Was hat dich zu einer Führungsposition inspiriert bzw. motiviert?
Ich habe schon immer gern Sachen vorangetrieben und verbessert. Allgemein würde ich sagen, ich packe Dinge gerne an und habe auch keine Angst vor Entscheidungen und Verantwortung. Daher war meine bewusste Entscheidung: „Ich will Menschen führen“ – und im Tun hat sich dieser Wunsch als richtig erwiesen.
Auf meinem Weg hatte ich immer großartige Unterstützung durch meine Vorgesetzten und auch immer wieder Inspiration durch verschiedene Coachings. Dies gebe ich ebenfalls mit Freude weiter. Ich habe mittlerweile selbst drei Coaching-Ausbildungen absolviert und gebe mein erlerntes Führungswissen mit Freude an neue Führungskräfte weiter. Diese in ihrer Entwicklung zu begleiten macht mir großen Spaß.
Welche Tipps kannst du Frauen geben, um Mut zum Aufstieg zu machen?
Wichtig ist, bei allen Entscheidungen eine gewisse Portion Mut zu haben und sich selbst etwas zuzutrauen, solange man dabei mit sich im Reinen ist. Gerade Frauen neigen dazu sich selbst und ihre Fähigkeiten übermäßig in Frage zu stellen. Man sollte seine Entwicklungsfelder kennen, sich aber auf seine Stärken fokussieren – positive Psychologie kann hier wie ein Katapult wirken.