Welche Ihrer Fähigkeiten waren für Sie besonders wichtig, um im Beruf Erfolg zu haben?
Große Offenheit und die Freude an dem, was ich tue, haben mich immer begleitet und voran gebracht. Besonders zeichnet mich meine schier unendliche Neugier aus, die es mir ermöglicht, Vertrautes aufzugeben und mit Mut Neues auszuprobieren. Das Ziel klar im Blick, gebe ich auch bei zu Schwierigkeiten nicht so schnell auf. Dabei ist es besonders wichtig, Prioritäten zu setzen und gut delegieren zu können. Das Vertrauen in die Mitarbeiter*innen und dass die Mitarbeiter*innen mir vertrauen können, bereitet die Basis für eine erfolgreiche konzeptionelle und inhaltliche Arbeit und ihre strategische Umsetzung. Dass bei den Projekten auch Fehler passieren können und dürfen, ist selbstverständlich. Ein ehrliches Interesse an Menschen zu haben, halte ich besonders wichtig bei einer Führungskraft. Denn damit die Institution nach außen funktioniert, muss es intern stimmen.
Welchen Tipp würden Sie einer Frau am Anfang ihrer Karriere mit auf den Weg geben?
Jede Frau sollte sich viele Netzwerke aufbauen, beruflich und privat, vor Ort, national und international, sei es durch persönliche Kontakte, das Halten von Vorträgen oder durch Publikationen. Oft scheuen sich Frauen, Ihre Erfolge mitzuteilen. Im Sinne eine positiven Selbstmarketings rate ich zur der Devise „Tue Gutes und rede darüber!“. So gelingt es, die persönliche Vita kontinuierlich zu bereichern und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Man sollte an sich selbst glauben, authentisch sein und die eigene Begeisterung zum Motor werden lassen und andere gleich mit begeistern. Die Erwartungen zu brechen und z.B. unerwartet sehr kompetent zu sein, kann bei der strategischen Umsetzung der eigenen Pläne sehr erfolgreich sein.
Welche Hindernisse und Schwierigkeiten mussten (oder müssen) Sie auf Ihrem Karriereweg meistern?
Meist waren und sind es strukturelle Hindernisse, wie etwa lange Verwaltungswege, die überwunden werden müssen. Aber ich bin in positivem Sinn dickköpfig. Regeln fordern Kreativität, um neue Wege zu finden. Aber es lassen sich immer kreative Spielräume ausloten, in denen Handeln möglich ist.
Erlauben Sie uns noch eine persönliche Frage? – Haben Sie noch ein Privatleben?
Auf jeden Fall, ganz bewusst. Mein Privatleben ist mir sehr wichtig. Im Freundeskreis kann ich außerhalb der beruflichen Rollenwahrnehmung Kraft tanken, außerdem gehe ich gerne Joggen.
Gibt es ein Motto, das Sie begleitet:
„Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen“, Augustinus (354-430)