Dr. Hannelore Vogt

Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen. (Augustinus, 354-430)

Welche Ihrer Fähigkeiten waren für Sie besonders wichtig, um im Beruf Erfolg zu haben?

Große Offenheit und die Freude an dem, was ich tue, haben mich immer beglei­tet und voran gebracht. Besonders zeich­net mich meine schier unend­liche Neugier aus, die es mir er­mög­licht, Vertrau­tes aufzu­ge­ben und mit Mut Neues aus­zuprobie­ren. Das Ziel klar im Blick, gebe ich auch bei zu Schwierig­kei­ten nicht so schnell auf. Dabei ist es besonders wichtig, Priori­täten zu setzen und gut de­le­gie­ren zu können. Das Vertrauen in die Mit­arbei­ter*innen und dass die Mitarbeite­r*innen mir vertrauen können, berei­tet die Basis für eine erfolg­reiche konzeptionelle und inhaltli­che Arbeit und ihre stra­te­gische Um­setzung. Dass bei den Projek­ten auch Feh­ler passieren können und dür­fen, ist selbst­verständlich. Ein ehr­liches Interesse an Men­schen zu ha­ben, halte ich beson­ders wich­tig bei einer Führungs­kraft. Denn damit die Institu­tion nach außen funktioniert, muss es in­tern stim­men.

Welchen Tipp würden Sie einer Frau am Anfang ihrer Karriere mit auf den Weg geben?

Jede Frau sollte sich viele Netz­wer­ke auf­bauen, beruf­lich und pri­vat, vor Ort, national und inter­national, sei es durch persön­liche Kontak­te, das Hal­ten von Vor­trä­gen oder durch Publika­ti­onen. Oft scheuen sich Frauen, Ihre Erfol­ge mit­zutei­len. Im Sinne eine positi­ven Selbstmarketings rate ich zur der Devise „Tue Gutes und rede darüber!“. So gelingt es, die persönliche Vita kontinuierlich zu bereichern und über den ei­ge­nen Teller­rand hinaus­zuschauen. Man sollte an sich selbst glau­ben, authentisch sein und die eigene Begeiste­rung zum Mo­tor wer­den las­sen und ande­re gleich mit begeistern. Die Erwartun­gen zu brechen und z.B. unerwar­tet sehr kompe­tent zu sein, kann bei der strate­gischen Umsetzung der eigenen Pläne sehr erfolg­reich sein.

Welche Hindernisse und Schwierig­keiten mussten (oder müssen) Sie auf Ihrem Karriere­weg meistern?

Meist waren und sind es struk­turelle Hin­dernisse, wie etwa lange Ver­waltungs­wege, die über­wun­den wer­den müssen. Aber ich bin in posi­ti­vem Sinn dick­köp­fig. Regeln for­dern Kreati­vi­tät, um neue We­ge zu fin­den. Aber es lassen sich immer kreati­ve Spiel­räume aus­lo­ten, in denen Han­deln mög­lich ist.

Erlau­ben Sie uns noch eine persön­liche Fra­ge? – Haben Sie noch ein Privat­le­ben?

Auf jeden Fall, ganz bewusst. Mein Privat­le­ben ist mir sehr wich­tig. Im Freundes­kreis kann ich außer­halb der beruf­li­chen Rollen­wahrneh­mung Kraft tan­ken, außer­dem gehe ich ger­ne Joggen.

Gibt es ein Motto, das Sie begleitet:

„Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen ent­fachen“, Augusti­nus (354-430)

Interviewt von: Dr. Manuela Beer und Tanja Krins I Stadt Köln

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