Dr. Petra Meyer-Ochel

Wir Frauen müssen uns nicht verbiegen und wie Männer werden, um nach oben zu kommen. Im Gegenteil: Ein Geheimnis des Erfolgs ist es, den eigenen Weg zu finden und die eigenen Potenziale zu entfalten und zu nutzen.

Sie kennen das Thema Führung aus der Selbständigkeit und aus der Konzernsicht. Was hat Sie gereizt, wieder in einem großen Konzern zu arbeiten?

In der Beratung habe ich mich mit dem Thema Führung intensiv aus konzeptioneller Sicht beschäftigt, hatte aber nur ein kleines Team. Auch, wenn ich nah am Kunden war, bei der Implementierung der Konzepte war ich nicht dabei. Ich wollte wieder viel stärker im Unternehmen mitgestalten, in die Umsetzung gehen und Führung übernehmen, was ich jetzt in einem großen Team kann. Mir macht das großen Spaß!

Was macht für Sie gute Führung aus?

Wichtige Aspekte guter Führung sind für mich Kommunikation auf Augenhöhe, Vertrauen, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Rücken stärken – aber auch, Leistung einzufordern und aus Fehlern zu lernen. Dabei erwarte ich von einer guten Führungskraft, dass sie berechenbar ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, respektvoll und wertschätzend im Umgang. Die Grundhaltung und die Einstellung, gemeinsam aus Fehlern lernen zu können. Die Weiterentwicklung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für mich persönlich besonders wichtig.

Wichtige Aspekte guter Führung sind für mich klare Kommunikation auf Augenhöhe, Berechenbarkeit, Feedback und Vertrauen. Eine Führungskraft sollte ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Rücken stärken und respektvoll und wertschätzend im Umgang sein. Genauso wichtig ist es aber auch, Leistung von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einzufordern und regelmäßig konstruktives Feedback zu geben, um sich weiterzuentwickeln. Die Weiterentwicklung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für mich persönlich besonders wichtig! Darüber hinaus vertrete ich grundlegend die Haltung, gemeinsam aus Erfahrungen – positiven wie negativen Erfahrungen – lernen zu können. Denn vor allem auch Führungskräfte sollten offen dafür sein, ihr Handeln zu hinterfragen und dazuzulernen. Das kann letztlich allen nutzen.

Welche neuen Herausforderungen hat das Führen, nicht nur im Ausnahmezustand Corona, unter dem Aspekt New Work?

Ich denke, dass Führung und Zusammenarbeit in der neuen Arbeitswelt neu interpretiert werden müssen. Kompetenzen wie Veränderungsfähigkeit, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit werden wichtiger, um den Anforderungen der Arbeitswelt und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerecht zu werden.

Methoden und Werkzeuge ändern sich, aber wenn ich als Führungskraft die richtige Grundhaltung habe, kann ich diese Tools anpassen. Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen den Unterschied machen – heute und zukünftig auch.

Interviewt von: Caroline Wagner, Stadt Köln I Katja Petry, DuMont
Dr. Petra Meyer-Ochel
Bereichsleiterin Personalentwicklung Konzern REWE GROUP