Dr. Sarah Brasack

Ich hab immer gedacht, Warum eigentlich nicht?!?

Was zeich­net dich als Mache­rin aus? Siehst du dich über­haupt so?

Ich würde mich nie selbst als Mache­rin bezeich­nen, aber ich glaube schon, dass ich gut organisie­ren und Auf­ga­ben schnell und effizient umset­zen kann – außer­dem, dass ich gu­te Ide­en habe und in der Lage bin, diese Ergeb­nisse gemein­sam mit meinem Team um­zuset­zen.
Das ist aber vielleicht auch eine frauen­typi­sche Be­schei­den­heit. Natür­lich sind wir Macherinnen, aber das klingt aus eigener Perspek­ti­ve doch eher an­ge­be­risch. So etwas sagt man nicht gern über sich selbst.

Du stellst als Frau auf Führungs­ebe­ne im Bereich der Re­dakti­on eher eine „Besonder­heit“ dar. Wie hast du dich als Frau durch­gesetzt? Was hat dich besonders ge­macht?

Ich hab es gar nicht so empfun­den, dass ich mich gegen jemanden durch­gesetzt habe. Ich glaube, dass man einfach erkannt hat – und das ist ja auch nicht immer der Fall – dass ich gut bin in meinem Job. Aus meiner Sicht ist es immer noch häufig so, dass Vor­gesetzte zu Mit­arbeitern tendie­ren, die ihnen selbst ähnlich sind. Das ist dann häufig gleich­geschlechtlich einfacher. Da muss man das Glück haben, einen Vor­gesetzten zu haben, der eher den Fo­kus darauf setzt, eine gewisse Viel­falt im Team zu haben und der ganz neutral beurteilt, wer den Job am besten macht. Und dieses Glück habe ich einfach gehabt.

Was ist dein Allein­stellungs­merk­mal/USP?

Ich kann gut mit 15 Bällen gleich­zeitig in der Luft jonglie­ren und verlie­re dabei die einzelnen Aufga­ben nicht aus den Augen. Die Fähigkeit des Multi­tasking schreibt man ja eher Frauen zu 😉

… ein perfekter Über­gang zu deinem berufli­chen Werde­gang, der wie aussah?

Ich habe Musik­wissenschaften, Germanistik & Erziehungs­wissen­schaften studiert – und wollte unbedingt Journalistin werden. Nach dem Praktikum beim Ge­neral-Anzei­ger bin ich dort als freie Mit­arbeite­rin ein­gestiegen und habe zeit­gleich beim WDR in Köln gejobbt. Nach dem Magis­ter habe ich an der Uni ge­arbei­tet und dabei bereits organisatori­sche und verantwortungs­volle Auf­gaben über­nommen. Als ich 30 wurde, habe ich schließlich meinen Traum Journalistin zu werden in die Tat um­ge­setzt und beim Kölner-Stadt-Anzeiger ein zwei­jähriges Volontariat be­gonnen. Danach bin ich in die Lokal­redaktion Leverkusen ge­wech­selt und nach 6 Monaten stellv. Re­dak­tions­leiterin geworden. Noch ein halbes Jahr später bin ich Re­daktions­leiterin in Bergisch Gladbach geworden. Eigentlich hat mich immer jemand gefragt „Willst du das nicht machen?“ und ich hab immer gedacht „Warum eigentlich nicht?!?“. In Bergisch Gladbach habe ich dann auch die Zusammen­legung der Lokal­redaktio­nen vom Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau beglei­tet und neben den „normalen“ Führungs­aufga­ben noch aktiv an den Um­strukturierungs­prozessen mit­ge­wirkt. Nach dem Umbau bin ich dann nach Köln in die größte Lokal­redaktion als stell­vertretende Ressort­leite­rin gewech­selt.

Interviewt von: Birgit Rollesbroich, DuMont I Maike Neldner, DuMont

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Stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“