Manuela Marques

Frauen sollten ihre Talente nicht verstecken und zu ihren Erfolgen stehen.

Frau Marques, Sie leiten den Bereich „Customer Solutions“, ein Bereich, der sich durch Kreativität und Vielfalt kennzeichnet. Inwiefern entspricht das Ihrem Werdegang, und welche Eigenschaften zeichnen Sie aus, um Veränderungsprozesse und Themenvielfalt zu managen?

Für die Leitung des DEG-Bereichs „Customer Solutions“ fiel die Wahl der Geschäftsführung 2015 auf mich, nachdem ich zuvor das Middle Office und nunmehr die neue Abteilung Syndizierung & Wissensmanagement im neu geschaffenen Bereich aufbauen sollte. Neben einer breiten fachlichen Ausrichtung strahle ich in Veränderungsprozessen offenbar die nötige Ruhe aus und halte eine gute Balance zwischen den unterschiedlichsten Themen. Als Bereichsleiterin „Customer Solutions“ ist mein Interesse vor allem darauf gerichtet, was im operativen Geschäft gebraucht wird, was das eigentliche Ziel einer (aufzubauenden) Abteilung ist, wo etwaige Probleme liegen und wie wir gemeinsam zu pragmatischen Lösungen kommen. Darüber hinaus kann ich in der Führung sehr gut „Leine lassen“, um Mitarbeitern Raum für Kreativität zu geben. Bei den fünf recht unterschiedlichen Abteilungen meines Bereichs ist es darüber hinaus kaum möglich, in alle Themen sehr detailliert einzusteigen. Vielmehr sehe ich meine Rolle darin, bei Veränderungsprozessen alle Stakeholder mit ins Boot zu nehmen und etwaige Bedenken frühzeitig zu erkennen und zu adressieren. Hierbei geht es mir darum herauszufinden, wo die Gründe für die Vorbehalte liegen, und gemeinsam alternative Lösungen zu entwickeln. All diese Facetten machen meinen Job unglaublich interessant.

Sie managen neben Ihrem Full-time Job noch eine Familie, sind Mentorin und in diversen Netzwerken aktiv. Wir erleben Sie als immer fröhlich und voll positiver Energie. Was gibt Ihnen für all diese Aktivitäten die Energie und wie bekommen Sie alles so locker unter einen Hut?

Meine Mutter war immer berufstätig, und auch ich wollte beides: einen interessanten Beruf und eine Familie. Vorbilder habe ich auch während meiner Zeit als Au-pair in Paris gefunden, wo es Normalität war, dass beide Elternteile berufstätig und viel unterwegs waren, und daneben das Familienleben mit kleinen Kindern gemeistert haben. Bei der Umsetzung dieses Lebenskonzeptes hat mich mein Mann sehr unterstützt, indem er als Freelancer die Familie an die erste Stelle setzen konnte und mir damit – insbesondere als die Kinder noch klein waren – den „Rücken freihielt“. Das war für mich ein unglaublicher Luxus, auch wenn ich lernen musste zuzulassen, dass der Vater in bestimmten Lebenslagen für die Kinder wichtiger war als die Mutter. Viel meiner Kraft rührt sicherlich daher, dass ich nach Hause komme und dort eine völlig andere Welt als im Büro vorfinde. Meine Kinder erden mich und stehen nach einem Arbeitstag mit ihren Themen ganz im Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Darüber hinaus macht mir mein Beruf unglaublich viel Freude, und ich bin dankbar, dass meine Stärken erkannt wurden und ich mich beruflich weiterentwickeln konnte. Für mich ist eine gute Balance zwischen Beruf und Familie das A und O.

Was raten Sie Frauen, die Karriere und Familie vereinbaren wollen und trotzdem sie selbst bleiben wollen?

Hinsichtlich Vereinbarkeit von Familie und Karriere würde ich jeder jungen Frau raten, sich den passenden Mann dafür auszusuchen – sofern man die Partnerwahl überhaupt steuern kann. Der Mann muss ja nicht auf seine Karriere verzichten, sollte aber auch seiner Frau eine Karriere zugestehen. Das ist wirklich sehr wichtig. Eine zweite wichtige Voraussetzung ist der Spaß am Job. Nur dann ist FRAU in der Lage, Engagement zu zeigen und die Bereitschaft auszustrahlen, Verantwortung übernehmen zu wollen. Darüber hinaus sollten Frauen ihre Talente nicht verstecken und zu ihren Erfolgen stehen. In dieser Hinsicht sind Frauen häufig zu bescheiden und vermitteln den Eindruck, dass der Erfolg doch eine selbstverständliche Leistung war. Und – last but not least – halte ich es für wichtig, einen guten Ausgleich zu finden, etwas, bei dem FRAU ihre Batterien aufladen kann. Das kann Sport sein oder – wie in meinem Fall – die Gestaltung und Arbeit im Garten.

Interviewt von: Christina Gabener, DEG

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Bereichsleiterin „Customer Solutions“ DEG, Deutsche Investitions- und Entwicklungs­gesellschaft mbH