Sophia Schwind

Welche persönlichen Eigenschaften mussten Sie im Laufe der Zeit für Ihre Karriere ablegen, und was ist Ihr Erfolgsrezept?

Mein Erfolgsrezept war, dass ich nicht Andere über meinen Werdegang entscheiden ließ, sondern mir immer spannende Geschäftsbereiche als Motivation und nächstes Ziel ausgesucht habe. Und damit ich diese neuen Aufgaben auch erhielt, habe ich es bei meinen Vorgesetzten proaktiv angesprochen und eingefordert.
Dies ist ein Vorgehen, das ich auch heute bei meinen Mitarbeitern schätze: Zeigen, dass man neue Aufgaben kennenlernen und angehen will. Die Sichtbarkeit ist sehr wichtig. Wenn man weiterkommen möchte, darf man nicht allein auf ein automatisches Jobangebot auf Grund guter Leistungen warten.
Ich empfehle, neue Aufgaben unter wohlwollender Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und im Bewusstsein des eigenen Wertes aktiv einzufordern. Sagen Sie sich: „Ich mache einen super Job. Ich bin mehr Geld und eine bessere und verantwortungsvollere Position wert“.

Welche Schattenseiten Ihres Erfolges mussten Sie bis heute erfahren?

Als Leiter ist man nicht mehr Teammitglied oder Teil der Gruppe. Die neue Rolle muss einem bewusst sein und nach innen und außen mit gelebt werden. Trifft die Geschäftsführung eine Entscheidung, muss diese dem Team vermittelt werden. Schmerzlich wird einem bewusst, dass man nicht mehr „everybody‘s darling“ ist. Hier hilft ein gutes Selbstvertrauen auf die eigenen Fähigkeiten.
Eine weitere Schattenseite ist die zeitliche Inanspruchnahme. Da fällt schon einmal eine Freizeitaktivität oder Verabredung aus. Meine Freunde sind größtenteils in einer ähnlichen Rolle und haben daher Verständnis. Denn wenn man sich privat für das berufliche Weiterkommen rechtfertigen muss, ist dies auf Dauer nicht auszuhalten. Ein verständnisvoller und fördernder Partner, der einen privat entlastet, ist zudem auch ein großer Vorteil.
Aber Erfolg und Einfluss macht ja auch Spaß, und das ist die Investition, die man dafür leistet. Das Lernen einer neuen Sprache oder eines Instruments verschiebe ich erstmal auf später.

Würden Sie sagen, dass Ihre Entscheidungen immer richtig waren, oder was würden Sie rückblickend anders machen?

Meine beruflichen Entscheidungen waren wohl zum größten Teil richtig, sonst stünde ich nicht da, wo ich heute bin. Rückblickend wünschte ich mir, einige Entscheidungen früher getroffen zu haben. Ich habe mich zu lange zu wohl gefühlt. Um nach ganz oben zu kommen, muss man sich aus seiner Komfortzone bewegen und nicht zu früh zufrieden sein. Das bedeutet auch, sich für neue, unbekannte Aufgaben zu entscheiden. Auch wenn dies die Veränderung des gewohnten Umfelds und ggf. einen Umzug bedeutet. Bleibt aktiv auf der Suche!

Interviewt von: Heike Pendro, STRÖER I Vanessa Starck, S-Immobilienpartner

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Sophia Schwind
Bereichsleiterin Private Banking und Privatkunden, Sparkasse Köln Bonn