Heidi Kelter

Bis zu einer echten Chancengerechtigkeit, in der Frauen mit Kindern gleichberechtigt Karriere machen können, ist es noch ein langer Weg. Wir alle - Frauen und Männer, Familien, Politikerinnen und Politiker, Arbeitgeber und die Gesellschaft - müssen diesen täglich gestalten.

Wenn du die Chance hättest zurückzugehen und eine Sache in deinem beruflichen Werdegang zu verändern, was wäre dies?

Ich würde gar nicht viel verändern. Kurz zu meinem Werdegang: Nach meinem Schulabschluss habe ich eine Ausbildung als Bankkauffrau gemacht und im Anschluss daran Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln studiert. Während des Studiums habe ich ein Auslandssemester in Bergen (Norwegen) und ein Praktikum gemacht. Rückblickend würde ich mich für weitere Praktika entscheiden, um verschiedene Unternehmen kennenzulernen. Und ich würde ein zweites Auslandssemester außerhalb von Europa machen, etwa in Südamerika oder Asien, um andere Kulturen kennenzulernen.

Das Motto unseres diesjährigen Mentorings ist „MUT zum Aufstieg“. Was sind deine Top 3-Tipps, damit junge Frauen den Mut für den nächsten Karriereschritt finden?

📌Tipp Nr. 1: Bleibt euch selbst treu und überlegt genau, was Ihr möchtet. Lasst Euch nicht in bestimmte Pfade drängen. Das bezieht sich sowohl auf das Thema Familie, als auch die Karriereplanung. Und dann bleibt bei Eurer Entscheidung und setzt sie um.
📌 Tipp Nr. 2: Schaut auf das was Ihr könnt und nicht auf das, was Ihr zurzeit noch nicht könnt. Vertraut auf Eure Fähigkeiten und probiert, beispielsweise über eine Projektleitung, auch einmal etwas aus. Sammelt Erfahrungen und entwickelt Euch auf dieser Basis weiter.
📌 Tipp Nr. 3:
Reflektiert regelmäßig die getroffene Karriereentscheidung, ob diese richtig war und ob Ihr damit noch zufrieden seid. Wenn dies dauerhaft nicht der Fall ist, bringt den Mut auf und ändert etwas.

Was war die beste Entscheidung deines Lebens?

Die beste Entscheidung, die mein Ehemann und ich gemeinsam getroffen haben, war es natürlich eine Familie zu gründen. Wir haben zwei Kinder, die jetzt 10 und 14 Jahre alt sind. Bereits bei unserem ersten Kind war ich vollzeitnah als Teamleiterin tätig. Bei der Entscheidung für das zweite Kind haben wir gemeinsam lange darüber gesprochen, ob und wie das gut mit unseren Jobs – zwischenzeitlich bin ich von der Team- zur Abteilungsleitung gewechselt – funktionieren kann. Aber ja, es war tatsächlich unsere beste Entscheidung, und der Job als Abteilungsleiterin und sogar als Bereichsleiterin ist mit zwei Kindern machbar.

Interviewt von: Julia Gärtner, Delvag I Franziska Kreuzer, Kreissparkasse Köln

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Bereichsleiterin Marktfolge Services I Sparkasse KölnBonn